Vorsorge für Arbeitnehmer in Gesundheitsberufen

Vorsorge für Arbeitnehmer in Gesundheitsberufen

03.12.2020

Das Gesundheitssystem in Deutschland krankt seit Jahren an vielen Stellen. Während der Corona-Pandemie ist das System in den Fokus geraten. Die bisherigen Bemühungen der Politik und Arbeitgeber der Branche haben nicht gereicht, den Mangel an Personal in Gesundheitsberufen signifikant zu senken.
Zu wenig Personal auf Station führt zu einer stärkeren Belastung der vorhandenen Pflegekräfte. Die Gefahr einer Überlastung besteht. Für Angestellte im Gesundheitssystem ist die zusätzliche Vorsorge für das Alter und bei Arbeitsunfähigkeit wichtiger als in vielen anderen Branchen. Welche Möglichkeiten sich bieten, erläutert dieser Ratgeber.

Bis zur Rente nicht möglich
Der demografische Wandel führt in Deutschland zu einer Alterung der Gesellschaft. Ein Phänomen, das es in nahezu allen westlichen Wirtschaftsnationen gibt. Für die Zukunft für das zu einem steigenden Bedarf nach Personal in Gesundheitsberufen. Die Entwicklung ist seit Jahrzehnten bekannt. An einer Steigerung der Attraktivität der Gesundheitsberufe wird dennoch nicht gearbeitet.
Junge Menschen meiden aufgrund der hohen Arbeitsbelastung eine Ausbildung in der Branche. Die Zahl der Krankmeldungen und Ausfallzeiten sind hoch, kaum eine Pflegefachkraft kann ihren Beruf bis zur Rente ausüben. Frühverrentung und Erwerbsminderungsrente sind keine Seltenheit in der Branche. Gute Pflege ist häufig nur zu leisten, wenn die eigenen Grenzen dauerhaft überschritten werden. Das macht krank – und deutlich, warum die private Vorsorge wichtig ist.

Entspannter Lebensabend dank privater Altersvorsorge
Bis zur Rente am Krankenbett arbeiten ist für angehende Fachkräfte oder Altenpflegehelfer in Deutschland illusorisch. Der Abschluss einer privaten Altersvorsorge hilft dabei, früher in den Ruhestand zu gehen oder mehr Geld zur Verfügung zu haben.
Die gesetzliche Rente wird nicht ausreichend, den Lebensstandard zu erhalten. Die Rentenlücke – die Differenz zwischen dem bisherigen Nettoeinkommen und der gesetzlichen Rente – beträgt bei den meisten Arbeitnehmern in der Gesundheitsbranche mehrere hundert Euro. Die Private Altersvorsorge kann diese Lücke schließen. Ohne die Vorsorge droht die Altersarmut. Ein maßgeschneidertes Angebot ist wichtig, bei der privaten Altersvorsorge gibt es kein Schema F. Damit es mit der Vorsorge klappt, ist eine individuelle Beratung zur privaten Altersvorsorge wichtig.

Berufsunfähigkeitsversicherung für Pflegekräfte
Infolge der hohen körperlichen und seelischen Belastung unterliegen gerade Pflegekräfte in der Gesundheitsbranche einem hohen Risiko, frühzeitig aus dem Beruf auszuscheiden. Hoch sind die Gefahr von Frühverrentung und Berufsunfähigkeit. Dabei droht eine hohe finanzielle Belastung für die betroffenen Personen neben der ohnehin eingeschränkten seelischen und körperlichen Leistungsfähigkeit.
Mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) sichern sich Arbeitnehmer gegen die finanziellen Folgen ab. Die Versicherung trägt die Kosten zwischen dem Eintritt der Berufsunfähigkeit und dem Renteneintritt. Rund ein Drittel aller Krankenpfleger schafft es nicht bis zur Rente am Bett zu arbeiten. Die BU schließt diese Versorgungslücke.

Kosten der eigenen Pflegebedürftigkeit
Arbeitnehmer in Pflegeberufen sind nicht davor gefeit, selbst einmal pflegebedürftig zu sein. Die Kosten für die Pflege sind hoch und die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland deckt längst nicht alle Kosten.
Mit einer privaten Pflegezusatzversicherung schützen sich Arbeitnehmer vor den Kosten, die im Falle einer eigenen Pflegebedürftigkeit anfallen. Die Risiken der Versicherungen sind jedoch hoch. Nur wenn der Pflegefall eintritt, greift der Schutz. Ansonsten verfallen alle Beiträge. Zudem sind die Beiträge recht hoch, was vor allem für Menschen mit einem geringen Einkommen zur finanziellen Belastung wird. Im Einzelfall ist zu klären, ob die Pflegezusatzversicherung nützlich ist. 

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