Allergien in Gesundheitsberufen: Wie kann ich damit besser umgehen?

Allergien in Gesundheitsberufen: Wie kann ich damit besser umgehen?

03.04.2023

Handekzeme gehören vor allem in Gesundheitsberufen zu häufig auftretenden Allergieerkrankungen. Lassen sie sich behandeln, ohne den Beruf wechseln zu müssen? Diese und andere Fragen werden hier beantwortet.

Hohes Risiko für Handekzeme in Gesundheitsberufen: Circa 20% bis 30% leiden darunter

Vor allem in Pflegeberufen sind Handekzeme weit verbreitet. Experten gehen davon aus, dass ca. 20% bis 30% aller Beschäftigten in der Kranken- und Altenpflege davon betroffen sind. Auch Ärzte mit vielen operativen Tätigkeiten und auf Intensivstationen leiden verstärkt darunter. Eine Ursache ist das häufige Händewaschen und das Tragen der Schutzhandschuhe. Sie sind flüssigkeitsdicht und damit eine enorme Belastung für die Haut.

Symptome für Handekzeme

Woran erkenne ich, ob es sich wirklich um ein Handekzem und nicht um eine andere allergische Reaktion handelt? Besonders prägnant sind die entzündlichen Hautveränderungen an den Händen. Hautrisse, Schuppenbildung, Rötungen, Bläschen – sie alle sind Symptome für Handekzeme. Treten dieses Auffälligkeiten jedoch unregelmäßig auf und lassen sich nicht mit dem Tragen von Handschuhen in Verbindung bringen, könnte es auch etwas anderes sein. Aufschluss über allergische Reaktionen auf Lebensmittel und Co. bietet ein Test beim Arzt des Vertrauens oder für den heimischen Gebrauch (für zu Hause gibt es auch andere Kits, u. a. den Syphilis Test). Wird die entzündliche Hautveränderung von einem Juckreiz oder sogar Schmerzen begleitet, handelt es sich meist um ein Ekzem.

Worauf reagiert die Haut allergisch?

Ursache für die Kontaktallergie sind vor allem die Stoffe, die in Gesundheitsberufen besonders üblich sind. Vor allem Gummihandschuhe enthalten vorwiegend Mercaptobenzothiazole, Thiurame oder Dithiocarbamate und können zu Hautreizungen führen. Auch Desinfektionsmittel ist eine Ursache dafür, denn das enthaltene Glutaraldehyd kann die Haut ebenso reizen. Wer in der Pflege tätig ist, nutzt für seine Patienten häufig verschiedene Produkte, die ebenso Allergie-erregend sein können. Konservierungsmittel und Duftstoffe gehören dazu.

Wo treten Hautveränderungen auf?

Handekzeme können an verschiedenen Stellen auftreten und sogar an mehreren gleichzeitig. Betroffen sind vor allem die Innenseiten der Hand. Doch auch am Fingerrücken und in den Fingerzwischenräumen zeigen sich gern entzündliche Stellen. Ist das Handekzem besonders ausgeprägt, erstreckt sich die Entzündung sogar bis zum Nagelbett und kann zu Veränderungen der Fingernägel führen. Die Ausbreitung auf andere Areale ist unter Umständen auch möglich, wenngleich selten. Ein sogenanntes Streuphänomen kann auch an Unterarmen, im Gesicht oder den Füßen auftreten.

Welche Therapie gibt es gegen Handekzeme?

Entscheidend für den richtigen Therapieansatz sind die Symptome. Leichte Rötungen lassen sich beispielsweise mit harnstoffhaltigen Salben gut behandeln. UV-Strahlen als lokaler Therapieansatz können ebenso helfen und die Wundheilung fördern. Natürliche Mittel können ebenso helfen, die Ekzeme zu lindern. Frames ohne Duftstoffe mit Kamille, Arnika oder Ringelblume beispielsweise wirken beruhigend auf die Haut und lindern die Rötungen. Teebaumöl oder andere ätherische Öle sollten nicht mit den entzündeten Stellen (vor allem in einer hohen Konzentration) in Kontakt kommen.

Wer sich auf Dauer von seinen allergischen Reaktionen verabschieden möchte, sollte versuchen, die irritierenden Inhaltsstoffe zu vermeiden. In den Gesundheitsberufen ist das zum Schutz der Patienten natürlich meist nicht so einfach möglich. Doch eine Versetzung in einen anderen Bereich kann helfen, weniger Kontakt mit Desinfektionsmitteln oder Handschuhen zu haben. In besonders starken Fällen kann ein Berufswechsel sinnvoll sein, vor allem bei mehrfachen allergischen Reaktionen auf verschiedene Stoffe.

Tipp: Zigarettenkonsum kann Handekzeme verstärken

Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass Zigarettenkonsum Handekzem begünstigen kann. Oft bleiben die Hautirritationen bei Rauchern deutlich länger und sind schmerzhafter. Auch ständiges Schwitzen kann die Wundheilung der Ekzeme stören. Deshalb ist es wichtig, die offenen Stellen möglichst nicht mit anderen reizenden Stoffen in Verbindung zu bringen und die betroffenen Stellen möglichst trocken zu halten. Auch das Waschen mit einer Handbürste sollte unterbleiben, denn dadurch werden die sensiblen Stellen zusätzlich gereizt.

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