Altenpflege braucht Menschlichkeit, keine Stoppuhr

Altenpflege braucht Menschlichkeit, keine Stoppuhr

28.06.2021

Vielerorts berichten Pflegefachkräfte davon, wie sehr sie ihren Beruf lieben. Es ist der Kontakt zu den Menschen. Es sind die Geschichten hinter den Menschen und das Gefühl, diese in einem sensiblen Lebensabschnitt zu begleiten. Durch hohen Dokumentationsaufwand und Personalmangel entsteht jedoch besonders in der stationären Pflege häufig Zeitdruck. Doch Altenpflege braucht Menschlichkeit und keine Stoppuhr. Der Job des examinierten Altenpflegers ist einer der wichtigsten medizinisch-pflegerischen Berufe und gilt als Bindeglied zwischen Arzt und Patient.

Vielseitigkeit der Altenpflege

Die Pflege alter Menschen ist so umfangreich und facettenreich wie die Menschen selbst, denn jeder Patient in einem Altenwohnheim, Hospiz oder auch im Privathaushalt, hat ganz eigene Bedürfnisse. Für die Dokumentation mag es keine Rolle spielen, ob Frau Meyer ihren Kaffee schwarz trinkt oder mit drei Stück Zucker – für Frau Meyer tut es das jedoch. Altenpflegerinnen und Altenpfleger werden gebraucht, gesucht und von vielen ihrer Patienten als wichtige Bezugsperson angesehen. Die Aufgaben eines Altenpflegers umfassen dabei:

  • selbstständige medizinische Behandlungspflege
  • sozialpflegerische Betreuung
  • psychiatrische Betreuung
  • Planung und Dokumentation
  • Koordinierung von Arztterminen
  • Körperpflege
  • An- und Ausziehen
  • Versorgung mit Essen und Trinken
  • Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags
  • Ausgabe von Medikamenten und Schmerzmitteln

Auch das Arbeitsumfeld ist vielseitig. Nicht nur in Altenwohn- und Pflegeheimen werden Altenpflegerinnen und Altenpfleger gebraucht. Die vollstationäre, ambulante oder häusliche Pflege kranker, alter und hilfebedürftiger Menschen findet auch in Rehabilitationskliniken, Tagesstätten, Altenbetreuungsdiensten, geriatrischen und gerontopsychiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern und Hospizen statt.

Voraussetzungen für die Altenpflege

Als Voraussetzung für das Berufsfeld der Altenpflegerin oder des Altenpflegers gelten soziale Kompetenzen. Menschen, die Spaß am Umgang mit Menschen haben, kommunikativ und motivierend sind, sich gerne sozial engagieren und Freude verbreiten, bringen die besten Voraussetzungen mit, um in der Altenpflege einen erfüllenden Beruf zu finden. Berufschancen ergeben sich flächendeckend – etwa beim Pflegedienst Hessen-Süd aus Darmstadt werden immer examinierte Altenpfleger (m/w/d) gesucht.

Zum Leistungsspektrum dieses Pflegedienstes zählt neben der häuslichen Pflege auch die Demenzbetreuung. Ob Altenpflege, ambulante Pflege oder Behandlungspflege – was für Fachkräfte in der Altenpflege Alltag ist, wird für die Patienten zu ihrem Alltag. Patienten ohne Angehörige sind umso mehr auf die sozialen Kompetenzen ihrer Pflegeperson angewiesen. Es liegt an dem Fachpersonal einen Beitrag zu einem würdevollen Lebensabend jeder betreuten, pflegebedürftigen Person zu leisten.

Zahlen, Daten und Fakten zur Altenpflege

Der Großteil der Beschäftigten in der Pflege ist weiblich. In den Gesundheitsberufen arbeiten mehr als 80 Prozent Frauen. Dies liegt auch an dem weitverbreiteten Teilzeitmodellen – knapp 70 Prozent der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit. Seit 2015 steigt die Zahl der staatlich anerkannten Altenpflegerinnen und Altenpfleger, wobei noch immer 30.000 Stellen unbesetzt bleiben. Die Auslastung der vollstationären Pflegeheime beläuft sich im Durchschnitt auf 92,4 Prozent. Damit versorgt ein durchschnittliches Pflege- oder Altenwohnheim 64 pflegebedürftige Menschen.

Pflegenotstand und Petitionen

Durch die pandemische Lage sind die Berufsfelder des Gesundheitswesens in den Fokus geraten. Nicht zuletzt eine Stern-Petition für den Pflegenotstand hält die öffentliche Aufmerksamkeit oben. Der Pflegenotstand bezeichnet einen starken Personalmangel. Bereits in der 1960er Jahren wurde dieser Begriff geprägt – damals wurden die Krankenhäuser ausgeweitet, was zu Personalmangel führte. Die entstandenen Lücken wurden mit ausländischen Arbeitskräften gefüllt. Bis heute besteht Personalmangel in deutschen Pflegeinstitutionen. Ob und wie sich das Berufsfeld in naher Zukunft verändert, bleibt abzuwarten. Wer jetzt in die Pflege geht, wird unter Umständen selbst gestalten können und Teil einer Modernisierung zum Besseren.

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