
Vitamin D – der unterschätzte Gesundheitsfaktor für Prävention und Therapie
Ein weit verbreiteter Mangel Vitamin-D-Mangel ist in Deutschland keine Seltenheit – insbesondere in den Wintermonaten. Untersuchungen zeigen, dass ein großer Teil der Bevölkerung unter zu niedrigen Werten leidet, oft ohne es zu wissen. Die Symptome sind häufig unspezifisch: Müdigkeit, Muskelschwäche, Stimmungstiefs oder eine erhöhte Infektanfälligkeit können auf einen Mangel hinweisen. Eine gezielte Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels im Blut ist der erste Schritt, um Klarheit zu schaffen.
Vitamin D – mehr als nur ein Vitamin
Vitamin D3 ist ein fettlösliches Vitamin, das im Körper wie ein Hormon wirkt.
Die Besonderheit: Es kann unter UV-B-Strahlung in der Haut selbst gebildet werden.
Von dort aus wird die Vorstufe in der Leber zu 25-Hydroxy-Vitamin D umgewandelt – dem Laborwert, der den Versorgungsstatus am besten abbildet. In den Nieren erfolgt die Aktivierung zu Calcitriol, der biologisch wirksamen Form.
Dieser komplexe Syntheseweg erklärt, warum nicht nur mangelnde Sonneneinstrahlung, sondern auch Erkrankungen von Leber oder Nieren zu einem Defizit führen können – selbst bei ausreichender Zufuhr über Nahrung oder Supplemente.

Zentrale Funktionen im Körper
Vitamin D ist an zahlreichen Prozessen beteiligt und beeinflusst:
- Knochengesundheit: Reguliert den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel, beugt Osteoporose, Osteomalazie und Rachitis vor.
- Muskelfunktion: Unterstützt Muskelkraft, vermindert Sturzrisiken.
- Immunsystem: Reduziert Infektanfälligkeit, moduliert Entzündungsreaktionen.
- Zellwachstum und Hormone: Fördert normale Zellteilung, wirkt regulierend auf das Hormonsystem.
- Psyche: Studien zeigen Zusammenhänge mit Stimmungslage und kognitiver Leistungsfähigkeit.
Ursachen für einen Mangel
Ein Defizit kann mehrere Gründe haben:
- Geografische Lage: In Deutschland reicht die UV-B-Strahlung von Oktober bis März kaum zur körpereigenen Synthese.
- Lebensstil: Überwiegender Aufenthalt in Innenräumen, Sonnenschutz, Kleidung.
- Hauttyp: Dunklere Haut benötigt längere Sonneneinstrahlung.
- Alter: Mit zunehmendem Lebensalter sinkt die Synthesefähigkeit der Haut.
- Ernährung: Nur wenige Lebensmittel (fettreicher Fisch, Eigelb, Lebertran) enthalten relevante Mengen.
- Erkrankungen: Leber-, Nieren- und Darmerkrankungen, die Aufnahme oder Umwandlung beeinträchtigen.
- Medikamente: z. B. Kortison, bestimmte Antiepileptika.
Weitere Informationen in dem ausführlicher Fachartikel zu Vitamin-D-Mangel in München
Typische Symptome
Oft verläuft ein Mangel lange unbemerkt. Mögliche Anzeichen sind:
- Anhaltende Müdigkeit, Leistungsschwäche
- Muskelschmerzen, diffuse Gliederschmerzen
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen
- Konzentrationsstörungen
- Muskelkrämpfe, Nervenschmerzen
Liste 1: Warnsignale bei Vitamin-D-Mangel
- Chronische Erschöpfung
- Häufige Infekte
- Schmerzen in Muskeln oder Knochen
- Stimmungstiefs
- Verzögerte Wundheilung
Diagnostik – der Laborwert entscheidet
In der Hausarztpraxis am Romanplatz in München messen wird 25-Hydroxy-Vitamin D im Serum (ng/ml oder nmol/l).
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ≥ 20 ng/ml, viele Experten streben 40–60 ng/ml an, um Präventionseffekte zu maximieren.
Liste 2: Laborparameter und Einheiten
- 1 ng/ml = 2,5 nmol/l
- Angabe oft zusätzlich in µg/l
- Supplemente werden in Internationalen Einheiten (I.E.) dosiert
Vor einer hochdosierten Substitution ist eine Laborkontrolle Pflicht, um Überdosierungen zu vermeiden.
Therapie: Auffüllen und Erhalten
1. Auffüllphase
Gezielte Dosierung, um den Zielwert zu erreichen – Berechnung anhand Ausgangswert, Zielwert und Körpergewicht.
2. Erhaltungsphase
Tägliche Dosierung, um den Spiegel langfristig stabil zu halten (häufig 800–2000 I.E. pro Tag, individuell angepasst).
Formen der Supplementierung:
- Tabletten, Kapseln (oft mit Öl)
- Tropfen (flexible Dosierung)
- Brausetabletten
- Angereicherte Lebensmittel
- Injektionen (nur in Spezialfällen)
Begleitstoffe und Sicherheit
- Magnesium: notwendig für die Aktivierung
- Vitamin K2: unterstützt den Einbau von Kalzium in Knochen
- Omega-3-Fettsäuren: positive Effekte auf Herz-Kreislauf
Überdosierung:
Risiko für Hyperkalzämie, Nierensteine, Herzrhythmusstörungen – vor allem bei Langzeiteinnahme hoher Dosen ohne Kontrolle.
Ernährung als Unterstützung
Top-Quellen (Vitamin-D-Gehalt pro 100 g):
- Lebertran: ca. 250 µg (10.000 I.E.)
- Hering: 25–30 µg (1.000–1.200 I.E.)
- Lachs: ca. 25 µg (1.000 I.E.)
- Makrele: 16 µg (640 I.E.)
- Eigelb: 5 µg (200 I.E.)
- UV-behandelte Champignons: 10–20 µg (400–800 I.E.)
Vitamin D in besonderen Lebensphasen
- Säuglinge: 10 µg (400 I.E.) täglich
- Senioren: höhere Zufuhr nötig, da Synthesefähigkeit sinkt
- Schwangere & Stillende: angepasst an eigenen und kindlichen Bedarf
Evidenz aus Studien
- Knochengesundheit: Reduktion von Frakturrisiko
- Immunsystem: Senkung von Atemwegsinfekten
- Chronische Erkrankungen: Hinweise auf protektiven Effekt (z. B. Herz-Kreislauf, Autoimmunerkrankungen)
- Krebsvorsorge: mögliche Risikoreduktion bei bestimmten Krebsarten
Prävention im Alltag
- Sommer: 2–3×/Woche 15–30 Min. Sonne auf Gesicht, Hände, Unterarme
- Winter: Supplementierung nach Laborwert
- Regelmäßige Kontrolle: verhindert Unter- und Überversorgung
Fazit
Eine optimale Vitamin-D-Versorgung ist ein zentraler Baustein der Prävention.
Regelmäßige Kontrolle, angepasste Dosierung und Berücksichtigung von Begleitstoffen sind entscheidend, um die gesundheitlichen Vorteile voll zu nutzen.


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