Weiterbildungen im Gesundheitswesen - Diese Möglichkeiten gibt es
Im Laufe ihres Berufslebens streben viele Menschen höhere Qualifikationen, mehr Verantwortung und höheres Gehalt an. Während eine Ausbildung stets nur den Grundstein für die Karriere legt, können Weiterbildungen diese noch vorantreiben. Insbesondere im Gesundheitswesen gibt es enorm viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden und verschiedene Qualifikationen zu erwerben.
Welche da sind, führen wir nachfolgend genauer auf. Vorab jedoch eine Definition.
Was ist das Gesundheitswesen und welche Berufe gibt es in diesem Bereich?
Zum Gesundheitswesen können alle Einrichtungen und Organisationen gezählt werden, die im Bereich Gesundheit tätig sind. Darunter fallen sowohl Einrichtungen zur Prävention als auch diejenigen, in denen Therapien aller Art stattfinden, und letztlich auch Rehabilitationseinrichtungen.
Demnach gehören Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeheime und ambulante Pflegedienste, aber auch Apotheken, Reha-Kliniken und viele weitere Betriebe zum Gesundheitswesen.
Berufe, die im Gesundheitswesen ausgeübt werden können, sind ebenfalls sehr vielseitig. So gibt es beispielsweise Pflegefachleute, Kaufleute im Gesundheitswesen und (zahn-)medizinische Fachangestellte. Die Liste könnte noch beliebig weitergeführt werden.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es im Gesundheitswesen?
Eine berufliche Weiterbildung im Gesundheitswesen kann sowohl im Rahmen eines Lehrganges als auch als Studium stattfinden. Daher gliedern wir die nachfolgende Auflistung entsprechend.
Weiterbildungslehrgänge
Folgende Weiterbildungslehrgänge können je nach Bedarf meist berufsbegleitend, in Teilzeit oder in Vollzeit ausgeübt werden – je nachdem, bei welchem Träger sie angeboten werden.
- Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen
Nach einer Ausbildung als Pflegediensthelfer bzw. Schwesternhelfer kann eine Weiterbildung zur Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen absolviert werden. Dabei lernen Teilnehmer als medizinischen und pflegerischen Grundkenntnisse, um später pflegebedürftige, ältere Menschen zu betreuen. Die Hauptthemen in diesem Lehrgang sind:
Angeboten wird diese Weiterbildung von diversen Einrichtungen. Sie kann wenige Monate oder auch ein Jahr dauern, je nachdem, welche Organisationsform vom Anbieter vorgegeben wird. Wurden alle genannten Module abgeschlossen, muss die Prüfung vor der IHK abgelegt werden. Dazu werden eine Projektarbeit und ein mündlicher Test sowie der Nachweis über einen abgeschlossenen Erste-Hilfe-Kurs verlangt.
- Geprüfter Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen
Als geprüfter Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen erhält man die Möglichkeit, leitende Positionen zu besetzen und in diversen Einrichtungen tätig zu werden. Dazu zählen sowohl Krankenhäuser als auch Reha-Kliniken, Pflegeheime, Rettungsdienste als auch Gesundheitsämter.
Aufgaben wären beispielsweise:
- Übernahme der Leitung auf mittlerer Führungsebene
- Mitarbeiterschulungen
- Qualitätsmanagement
- Arbeitsabläufe koordinieren und optimieren
- Finanzierungspläne aufstellen
- Markt- und Zielgruppenanalysen erstellen
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mit dieser Weiterbildung werden beispielsweise Krankenpfleger, Rettungssanitäter und Sachbearbeiter in Gesundheitsämtern oder Krankenversicherungen angesprochen. Auch sie kann berufsbegleitend oder in Teilzeit bzw. Vollzeit bei diversen Anbietern stattfinden. Zum Schluss der Weiterbildung muss eine Prüfung vor der IHK abgelegt werden.
- Pflegedienstleitung
Um als Pflegedienstleitung tätig zu werden, muss man als Pflegefachkraft ausgebildet sein und mindestens ein Jahr Berufserfahrung vorweisen können. Dann kann die entsprechende Weiterbildung in Voll- oder Teilzeit bzw. berufsbegleitend absolviert werden. Sie dauert zwischen neun Monaten und drei Jahren.
Während dieses Lehrgangs werden Kenntnisse in folgenden Bereichen erworben:
Aufgaben der Pflegedienstleitung sind dann unter anderem die Organisation der Pflege- und Betreuungsprozesse, die Personalplanung und das Qualitätsmanagement. Auch eine Mitwirkung im Marketing ist bedingt erforderlich.
Studiengänge
Weiterbildungen können auch im Rahmen eines (Fern-)Studiums stattfinden. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten.
- Medizinpädagogik
Im Gesundheitswesen Beschäftigte müssen ausgebildet werden – das ist die Aufgabe eines Medizinpädagogen. Aus diesem Grund werden im Studium unter anderem folgende Fächer gelehrt:
Zugangsvoraussetzungen sind neben dem abgeschlossenen Abitur auch eine bereits absolvierte Ausbildung im Gesundheitswesen sowie Berufserfahrung. Je nach Universität oder Fachhochschule muss auch ein Auswahlverfahren bestanden werden.
Das Bachelor-Studium dauert dann sechs bis neun Semester, während ein Master-Studium vier bis fünf Semester Zeit in Anspruch nimmt. In der Regel findet dieses Studium in Vollzeit statt, es kann aber je nach Anbieter auch berufsbegleitend mit Präsenzunterricht absolviert werden. Mit dem Abschluss als Medizinpädagoge kann dann beispielsweise in Schulen des Gesundheitswesens, Institutionen der Gesundheitsförderung, Hochschulen oder Krankenhäusern gearbeitet werden.
- Pflegemanagement
Eine Einrichtung im Gesundheitswesen zu führen ist der große Traum viele karriereorientierter Arbeitnehmer in diesem Bereich. Möglich ist dies nach einem erfolgreich abgeschlossenen Pflegemanagement Studium.
Voraussetzungen dafür sind Abitur und Berufserfahrung in Form einer Ausbildung oder eines längeren Praktikums. Die Dauer im Bachelor-Studiengang entspricht dann sechs bis acht Semester, im Master-Studiengang vier Semester. Gewählt werden kann zwischen einem Vollzeit-Präsenzstudium, einem berufsbegleitenden Studium oder einem Fernstudium.
Anschließend kommen Jobs in Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Sozialdiensten, Reha-Kliniken oder Krankenkassen infrage. Dort werden üblicherweise leitende Positionen eingenommen. In jedem Fall sind Pflegemanager sehr gefragt, weswegen das erfolgreich abgeschlossene Studium sehr gute Zukunftsaussichten mit sich bringt.
- Gesundheitswissenschaften / Public Health
Wer ein Gesundheitswissenschaften oder Public Health Studium absolviert, kann später sowohl in Kranken-, Pflege-, und Unfallversicherungen als auch in Hochschulen und Berufsgenossenschaften tätig werden. Ziel dabei ist vor allem, die Gesundheit der Bevölkerung mittels Präventionsmaßnahmen und Maßnahmen der Gesundheitsförderung zu stärken.
Inhalte im Studium sind zum Beispiel:
- Biomedizinische Grundlagen
- Gesundheitspsychologie
- Sozialwissenschaften
- Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften
Auch bei diesem Studium dauert der Bachelor sechs bis acht Semester und der Master etwa vier Semester. Es kann sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit oder auch berufsbegleitend oder im Fernstudium absolviert werden. Die Zugangsvoraussetzungen sind auch hier Abitur, eine abgeschlossene Ausbildung im Gesundheitswesen, Berufserfahrung und an manchen Universitäten auch ein Numerus Clausus.
Ähnliche Studiengänge wären unter anderem Gesundheitsmanagement, Gesundheitskommunikation oder Gesundheitspsychologie.
Fazit
Selbstverständlich war dies nur eine kleine Auswahl von einer Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen. Es dürfte jedoch klar sein, dass jeder Beschäftigte im Gesundheitsbereich diverse Möglichkeiten hat, sich in irgendeiner Art und Weise weiterzubilden und zusätzliche Qualifikationen zu erlangen – ob nun mittels eines Lehrganges oder eines Studiums, berufsbegleitend, in Teilzeit oder in Vollzeit. Das bringt allein schon der stetige Wandel in diesem Bereich mit sich, wegen dem sich die Fähigkeiten und Kenntnisse der Beschäftigten ständig anpassen müssen. Neben den langfristigen Lehrgängen oder Studiengängen sind oft auch kurzfristige Seminare geeignet, um Qualifikationen zu bestimmten Themen zu erwerben. So oder so, die Jobchancen erhöhen sich durch solche Weiterbildungsmaßnahmen maßgeblich.
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