Traumberuf Pharmazeutisch-Technische Assistenz: Das sind die Gehaltsaussichten für eine PTA

Traumberuf Pharmazeutisch-Technische Assistenz: Das sind die Gehaltsaussichten für eine PTA

25.03.2025

Der Beruf der Pharmazeutisch-Technischen Assistenz (PTA) ist ein vielseitiges und anspruchsvolles Tätigkeitsfeld, das sich durch eine Kombination aus pharmazeutischem Fachwissen, präziser technischer Arbeit und kompetenter Patientenberatung auszeichnet. Aufgrund der steigenden Komplexität in der Arzneimittelherstellung, der zunehmenden Bedeutung der Qualitätssicherung und der dynamischen Entwicklungen im Gesundheitswesen gewinnt die PTA-Berufsausbildung an Relevanz.

Hier werfen wir einen detaillierten Blick auf die aktuellen Gehaltsstrukturen im öffentlichen Dienst und in der freien Wirtschaft und zeigen, wie die Berufsausbildung in Kombination mit gezielten Weiterbildungsmaßnahmen die Verdienstmöglichkeiten in diesem spannenden Tätigkeitsbereich prägt.

Das Berufsbild und seine gesetzlichen Rahmenbedingungen

Die Tätigkeit einer PTA ist eng an gesetzliche Vorgaben und Qualitätsstandards gebunden. Die Ausbildung erfolgt in der Regel an staatlich anerkannten Berufsschulen und wird durch praktische Ausbildungsabschnitte in Apotheken oder pharmazeutischen Einrichtungen ergänzt. Während der Ausbildung werden fundierte Kenntnisse in Fächern wie Chemie, Biologie, Pharmakologie und Arzneimittelherstellung vermittelt. Darüber hinaus regeln das Arzneimittelgesetz, das Apothekengesetz und weitere pharmazeutische Verordnungen den sicheren Umgang mit Arzneimitteln und gewährleisten höchste Qualitätsstandards.

PTAs übernehmen vielfältige Aufgaben: Sie stellen Rezepturen her, führen präzise Qualitätskontrollen durch, überwachen Lagerbedingungen und sind für die korrekte Kennzeichnung von Medikamenten verantwortlich. Die Beratung von Patienten, etwa zu Dosierung, Anwendungsdauer oder möglichen Nebenwirkungen, gehört ebenso zu ihrem Tätigkeitsbereich wie administrative Aufgaben, zum Beispiel die Dokumentation von Prüfprotokollen oder die Abrechnung mit Kostenträgern. Diese vielseitige Einsatzmöglichkeit macht den Beruf zu einer Schlüsselposition im Gesundheitssektor, die sowohl technisches als auch zwischenmenschliches Geschick erfordert.

Neben den klassischen Tätigkeitsfeldern in Apotheken finden PTAs auch Beschäftigung in Krankenhausapotheken, in der pharmazeutischen Industrie und in Forschungseinrichtungen. Dabei stehen sie oft in engem Austausch mit Apothekerinnen und Apothekern, Ärzten sowie Laborfachkräften, um den hohen Ansprüchen an Arzneimittelsicherheit und Wirksamkeit gerecht zu werden.

Einen detaillierten Einblick in die Rahmenbedingungen und Inhalte dieser vielseitigen und anspruchsvollen Ausbildung gibt unser Beitrag im Bereich Berufsbilder.

Das PTA Gehalt im Überblick

Da die Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen Assistenz in der Regel schulisch gestaltet ist und mit einem Berufspraktikum abschließt, ist kein Ausbildungsgehalt auf dem Weg in den Beruf vorgesehen.

Das anspruchsvolle und vielseitige Tätigkeitsfeld im Bereich der PTA bietet im Anschluss an die Ausbildung aber attraktive Verdienstmöglichkeiten. Da für eine Beschäftigung als Pharmazeutisch-Technische Assistenz das Gehalt stark nach Einsatzgebiet und Berufserfahrung variiert, lohnt sich ein Blick auf die verschiedenen Vergütungsmodelle im Öffentlichen Dienst und in der freien Wirtschaft.

Vergütungsmodelle im Öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst unterliegt die Pharmazeutisch-Technische Assistentin dem Gehalt tariflichen Regelungen, die für Transparenz und planbare Karriereverläufe sorgen. Meistens erfolgt die Eingruppierung nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). In diesem Rahmen werden PTAs üblicherweise der Entgeltgruppe 9a zugeordnet. Diese Einstufung spiegelt die fachliche Verantwortung und die Komplexität der Tätigkeiten wider.

Die tarifliche Vergütung erfolgt in mehreren Stufen, die an die Berufserfahrung gekoppelt sind. Dies bedeutet, dass mit jeder erfolgreich absolvierten Zeitphase und zunehmender Verantwortung eine Gehaltserhöhung einhergeht.

Zum 01. 07. 2024 wurden die Tariflöhne für alle Apothekenberufe und in allen Berufsjahresgruppen noch einmal nach oben angepasst. Eine weitere Anpassung ist zum 01. 01. 2026 geplant.

Daraus ergibt sich das aktuelle Vergütungsmodell im Öffentlichen Dienst:

Quelle: www.bvpta.de.png

(Quelle: www.bvpta.de)

Diese stufenweise Erhöhung sichert nicht nur eine kontinuierliche Anpassung an die zunehmende Expertise, sondern ermöglicht auch eine langfristige Planung der finanziellen Perspektiven. Je nach Beschäftigung und den geltenden Rahmenbedingungen für den Arbeitgeber kann das PTA Gehalt durch Zulagen ergänzt werden. Dazu gehören zusätzliche Zahlungen für besondere Aufgaben oder eine Beschäftigung im Schichtdienst.

Zum 01. 08. 2024 ist zusätzlich ein neuer Bundesrahmentarifvertrag vereinbart worden. Dieser legt fest, dass sich die wöchentliche Arbeitszeit bereits rückwirkend für das Jahr 2024 auf 39 Stunden reduziert und der Urlaubsanspruch dafür um einen Tag aufgestockt wird.

Im öffentlichen Dienst ist darüber hinaus die soziale Absicherung und die Arbeitsplatzstabilität ein wesentlicher Vorteil, der angesichts der steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen eine solide Grundlage für eine berufliche Zukunft bietet.

Gehaltsstrukturen in der freien Wirtschaft und in der Pharmazeutischen Industrie

In der freien Wirtschaft, insbesondere in privaten Apotheken oder pharmazeutischen Unternehmen, gelten häufig andere tarifliche Regelungen als im öffentlichen Dienst. Hier können Gehälter individuell ausgehandelt werden, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.

Vielfach sind die gehaltlichen Rahmenbedingungen aber an die oben aufgeführten tariflichen Vereinbarungen für Apothekenmitarbeiter angelehnt, die seit Juli 2024 in ihrer aktuellen Version in Kraft sind.

In einigen Bundesländern, wie beispielsweise Nordrhein-Westfalen, wurde im Januar 2025 der Sockelbetrag um 140 Euro angehoben, sodass das Einstiegsgehalt dort bei etwa 2.590 Euro brutto liegt. Diese Anpassungen spiegeln regionale Gegebenheiten und den Bedarf an qualifiziertem Personal wider.

Besonders in der pharmazeutischen Industrie, in der PTAs oft in spezialisierten Forschungs- oder Produktionsabteilungen eingesetzt werden, können die Gehälter deutlich über den tariflichen Werten liegen. So kann in diesen speziellen Branchenbereichen das PTA Gehalt mit mehrjähriger Berufserfahrung auf durchschnittlich etwa zwischen 46.000 und 47.000 Euro steigen, was einem ungefähren monatlichen Brutto von circa 3.800 Euro entspricht.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen öffentlichem Dienst und freier Wirtschaft liegt in der Gehaltsvariabilität. Während tarifgebundene Stellen im öffentlichen Dienst klare und transparente Vergütungsstrukturen bieten, können in der freien Wirtschaft individuelle Verhandlungsgeschicke, betriebliche Boni und leistungsbezogene Prämien das Gehalt zusätzlich beeinflussen. Zudem können Faktoren wie Unternehmensgröße, regionaler Arbeitsmarkt und Spezialisierungsgrad zu erheblichen Unterschieden führen. Die freie Wirtschaft bietet somit oft ein höheres Potenzial für Gehaltssteigerungen, wenn individuelle Leistungen und zusätzliche Verantwortlichkeiten überzeugend dargelegt werden können.

Einfluss von Weiterbildung und Spezialisierung auf die Gehaltsentwicklung

Die kontinuierliche fachliche Weiterbildung ist ein zentraler Baustein für die berufliche Entwicklung einer Pharmazeutisch-Technischen Assistenz. Durch den Erwerb zusätzlicher Qualifikationen können neue Verantwortungsbereiche erschlossen und somit auch Gehaltsperspektiven verbessert werden.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Branche sind vielfältig und richten sich sowohl an die Vertiefung des pharmazeutischen Fachwissens als auch an betriebswirtschaftliche und managementbezogene Kompetenzen.

Zu den klassischen Weiterbildungsangeboten zählt die Spezialisierung zur Fach-PTA, die in unterschiedlichen Fachbereichen wie Onkologie, klinische Pharmazie, Ernährung oder Homöopathie erfolgen kann. Solche Fortbildungen werden oftmals von den Apothekerkammern oder spezialisierten Bildungseinrichtungen angeboten und bieten neben einem erweiterten Fachwissen auch die Chance, in spezialisierten Bereichen oder verantwortungsvollen Funktionen tätig zu werden. Die damit verbundenen Qualifikationen können nicht nur den Handlungsspielraum im Arbeitsalltag erweitern, sondern auch zu einer deutlichen Gehaltssteigerung führen, da spezialisiertes Wissen und zusätzliche Kompetenzen von Arbeitgebern besonders geschätzt werden.

Neben fachspezifischen Weiterbildungen besteht auch die Möglichkeit, betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu erwerben. So kann etwa eine Weiterbildung zum Betriebswirt/in im Gesundheitswesen den Weg in leitende Positionen ebnen, die häufig mit zusätzlichen Bonuszahlungen, Prämien oder höheren Grundgehältern einhergehen. Für PTAs, die eine Karriere über den klassischen PTA-Rahmen hinaus anstreben, bietet sich zudem der Übergang zum Studium der Pharmazie an. Apothekerinnen und Apotheker profitieren in der Regel von einem deutlich erweiterten Aufgabenbereich und höheren Gehältern, da sie neben der Arzneimittelherstellung auch in strategischen und beratenden Funktionen aktiv sind.

Zusammengefasst beeinflusst die Weiterbildung die Gehaltsentwicklung maßgeblich, indem sie:

  • Die Übernahme von Führungsaufgaben erleichtert und somit den Zugang zu höher vergüteten Positionen ermöglicht.
  • Die fachliche Expertise vertieft, sodass spezialisierte Tätigkeiten und anspruchsvollere Aufgabenbereiche übernommen werden können.
  • Die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an neue Technologien und veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen verbessern.

Die Investition in zusätzliche Qualifikationen wird in der heutigen Zeit zunehmend als essentiell betrachtet, um den Anforderungen eines sich stetig wandelnden Gesundheitsmarktes gerecht zu werden. Arbeitgeber honorieren diese zusätzlichen Kompetenzen oft mit attraktiven Gehaltsanpassungen und weiteren beruflichen Vorteilen.

Perspektiven eines vielfältigen Berufsbildes

Der Beruf der Pharmazeutisch-Technischen Assistenz zeichnet sich durch eine hohe fachliche Komplexität und eine Vielzahl an möglichen Einsatzbereichen aus. Die Vergütungsstrukturen sind dabei stark von den jeweils geltenden Rahmenbedingungen abhängig.

Im öffentlichen Dienst sorgen tarifliche Regelungen für eine transparente und stufenweise Gehaltsentwicklung, während in der freien Wirtschaft individuelle Verhandlungsspielräume und regionale Unterschiede zu variablen Gehaltsniveaus führen können. Die stetige Weiterbildung und Spezialisierung eröffnen zudem weitere Karrierepfade und ermöglichen einen langfristigen Ausbau der Verdienstmöglichkeiten.

Die Kombination aus einem fundierten Ausbildungsprogramm, der Einhaltung strenger gesetzlicher Vorgaben und dem kontinuierlichen Ausbau fachlicher Kompetenzen macht den Traumberuf PTA zu einer attraktiven Option im Gesundheitswesen. Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Anforderungen an die Arzneimittelsicherheit wird die Rolle der PTA in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen und bietet Beschäftigten damit sowohl inhaltlich als auch wirtschaftlich interessante Perspektiven.

Bildquelle:

Abbildung 1: Dragana Gordic (519570259) / Adobe Stock

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