Veränderungen im Körper: Wie Blasenschwäche die Lebensqualität in den Wechseljahren beeinflusst

Veränderungen im Körper: Wie Blasenschwäche die Lebensqualität in den Wechseljahren beeinflusst

04.03.2024

Ständiger Harndrang, die permanente Suche nach der nächstgelegenen Toilette, die Unterbrechung des für das körperliche Wohlbefinden unerlässlichen Schlafs - das alles bedeutet eine Minderung der Lebensqualität. Rund ein Drittel aller Frauen leiden in den Wechseljahren unter einer Harninkontinenz, verlieret ungewollt Urin. Was sind die Ursachen für eine Blasenschwäche in den Wechseljahren? Können die Beschwerden durch geeignete Therapien effektiv gelindert werden?

Blasenschwäche vor allem unter Frauen weit verbreitet

Das Thema Blasenschwäche, für viele noch immer ein Tabuthema, betrifft vor allem Frauen. So gibt der Berufsverband der Frauenärzte e.V. die Zahl der in Deutschland unter Harninkontinenz Leidenden mit geschätzten 15 Millionen an. Somit erkranke jede dritte bis vierte Frau ihren Leben daran.

Aus Scham vergehen oft Monate, bis sich Betroffenen angesichts des steigenden Leidensdruck einem Urologen oder einer Urologin anvertrauen. Dabei gilt Blasenschwäche in den Wechseljahren zwar durchaus als normal, verschwindet jedoch in den seltensten Fällen von alleine. Es gibt jedoch Therapien. Welche im individuellen Fall Erfolg verspricht, können nur der Arzt oder die Ärztin entscheiden.

Bis die jeweilige Therapie anschlägt, helfen effektive Inkontinenzprodukte den Frauen dabei, die schwierige Zeit zu meistern.

Veränderungen im Hormonhaushalt häufige Ursache

Während der Wechseljahre, auch Klimaterium genannt, tritt eine hormonelle Umstellung ein. Die meisten Frauen erleben diese Veränderung zwischen ihrem 45. und 55. Lebensjahr. Während einige Frauen die Dauer des Klimateriums mit drei Jahren beziffern, berichten andere von einer zehnjährigen Umstellungsphase.

Während des Veränderungsprozesses produziert der weibliche Körper immer weniger Östrogen. Mit sinkendem Östrogenspiegel sinkt der pH-Wert im Genitalbereich, die Durchblutung der Schleimhäute lässt nach. Gleichzeitig steigt das Risiko für Harnwegsinfekte oder Blasenentzündungen. Das Bindegewebe erfährt eine Schwächung, ebenso Blasenschließmuskel und Beckenbodenmuskulatur.

Zudem reagiert der weibliche Körper empfindlicher auf die im Urin enthaltenen Reizstoffe. Ein gesteigerter Harndrang ist die Folge.

Hormontherapie nur eine von vielen Gegenmaßnahmen

Häufig empfehlen Ärztinnen und Ärzte eine Hormontherapie gegen die klimaterischen Beschwerden. Sie könne zu einer deutlichen Reduktion von Harnwegsinfektionen führen. Zäpfchen oder Salben gelten als besonders gut verträglich.

Ein regelmäßig durchgeführtes Beckenbodentraining ist ebenfalls als geeignet, eine Blasenschwäche spürbar zu lindern. Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich bereit nach sechs bis acht Wochen eine spürbare Linderung der Belastungsinkontinenz erreichen lasse. Sportarten wie Radfahren, Yoga oder Schwimmen können den Beckenboden ebenfalls stärken. Joggen hingegen belastet den Beckenboden und scheidet daher aus.

Von Inkontinenz Betroffene sollten darauf achten, dass sie ihre Blase nicht zu häufig entleeren. Das kann dazu führen, dass bereits bei einer kleinen Urinmenge ein starker Harndrang auftritt. Wer den Toilettengang jedoch häufig zu lange herauszögert, läuft Gefahr, die Muskulatur auf Dauer zu überdehnen. Dann besteht die Gefahr einer unvollständigen Blasenentleerung, was zu Restharn führt. Das Risiko von Infektionen steigt.

Blasenschwäche weit verbreitet, aber dennoch tabuisiert

Wer an Harninkontinenz leidet, scheut sich häufig, dieses Thema offen anzusprechen. Dabei können die Auswirkungen gravierend sein und bis zur Selbstisolation führen. Wer aufgrund einer Inkontinenz den Auftritt in der Öffentlichkeit scheut und gesellige Treffen meidet, erleidet einen deutlichen Verlust an Lebensqualität.

Den Gang zum Facharzt oder zur Fachärztin sollte niemand scheuen, denn es gibt wirksame Therapien. Sie können die Beschwerden spürbar lindern. Auch durch den Einsatz effektiver Inkontinenzprodukte verliert Blasenschwäche ihre Schrecken.

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