Digitalisierung im Gesundheitsbereich
Das deutsche Gesundheitswesen erlebt aktuell einen digitalen Boom. Dieser Trend reicht von elektronischen Krankenakten über die Messung von Gesundheitsparametern mittels App, einer Plattform zur internen Kommunikation zwischen Ärzten, die nach einer umfangreichen Ausbildung ihre Approbation erhalten haben, und Krankenhäusern bis hin zur digitalen Sprechstunde über Videokommunikation. Dies sind nur einige wenige Beispiele für alle zur Verfügung stehenden Technologien, die digital unterstützt werden.
Abbildung 1: Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich bedeutet nicht weniger Dokumentationsaufwand, reduziert aber im besten Fall die doppelte Datenhaltung und macht Patienteninformationen im Notfall schnell greifbar.
Ein Beispiel aus der Praxis heißt vitero inspire. Dahinter verbirgt sich eine Software für E-Health, die eine adäquate und effektive Live-Kommunikation zwischen Leistungserbringern wie Ärzten oder Therapeuten und Patienten sicherstellen kann. Neben anderen Anwendungsgebieten ist die Software mit ergonomischer Benutzeroberfläche auch speziell für die Nutzung im Bereich der Telemedizin geeignet. Im virtuellen Raum wird durch die Repräsentation der Personen als Avatare, den gezielten Webcam-Einsatz und die individuell anpassbare Gestaltung des virtuellen Raumes eine persönliche Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen. Im virtuellen Therapieraum besteht die Möglichkeit zum ortsunabhängigen Austausch. Ein weiteres Plus: Die Anwendung ist barrierefrei und wird akustisch, visuell, verbal und kognitiv unterstützt.
Deshalb ist die digitale Transformation im Gesundheitsbereich wichtig
Abbildung 2: Durch die Digitalisierung wird der Gesundheitssektor individueller und eine Verbesserung der medizinischen Versorgung ermöglicht.
Die Digitalisierung ermöglicht eine Form der personalisierten Medizin – mit Blick auf die Diagnostik sowie auf die Behandlungsmöglichkeiten. Gleichermaßen erleichtert die Digitalisierung im Gesundheitswesen die Kommunikation zwischen allen am Genesungs- und Rehabilitierungsvorgang beteiligten Akteuren. Der Patient steht im Fokus und hat seine Gesundheit – indem er sich Apps bedient – auch immer stärker im Blick.
Anhand der digitalen Transformation im medizinischen Bereich ist es für Ärzte und Gesundheitspersonal leichter, Krankheiten schnell zu eruieren und dementsprechend den Krankheitsverlauf und alle damit einhergehenden Risiken abzuschätzen und zu überwachen:
- Die Digitalisierung bringt positive Veränderungen und große Chancen, wie beispielsweise eine unmittelbare Krankenversorgung. Dem Fachkräftemangel und der Urbanisierung begegnet die Digitalisierung auf positive Weise.
- Deutschland ist in Sachen Digitalisierung im Gesundheitswesen eine Art Schlusslicht. Während dieses innovative System bereits in vielen Ländern Standard im medizinischen Alltag ist, hängt Deutschland aufgrund zahlreicher Umsetzungshürden noch stark hinterher, was eine sektorenübergreifende Vernetzung und Kommunikation erschwert.
- Die Digitalisierung sorgt auch für Sorgenfalten: Patienten befürchten, zum gläsernen Menschen zu mutieren. Aus diesem Grunde wird dem Thema Datenschutz eine besondere Gewichtung beigemessen. Das bedeutet, dass eine einheitliche Regelung in Kraft treten muss, die die Datensicherheit gewährleistet.
Gesellschaftspolitische Faktoren, wie etwa der demographische Wandel, sowie exorbitante Kosten sind mitunter die größten Herausforderungen vor denen das deutsche Gesundheitswesen steht. Mithilfe der Digitalisierung ist es möglich, diesen Herausforderungen Herr zu werden. Die Diskrepanz zwischen medizinischen Leistungen und der dabei anfallenden Kosten lässt sich, dank der digitalen Transformation im Gesundheitswesen, nun auflösen.
Die Digitalisierung kann eine bezahlbare, hoch qualitative Versorgung und eine entsprechende Individualbetreuung für die Allgemeinheit ermöglichen. Gerade Menschen, die in ländlichen Regionen mit einer schwachen medizinischen Infrastruktur leben, erhalten beispielsweise durch telemedizinische Konzepte Zugriff zu einer 360-Grad-Expertise im medizinischen Bereich.
Was bedeutet E-Health?
E-Health vereint als Begriff sämtliche Anwendungen und Applikationen, die zur Unterstützung im Krankheitsverlauf sowie zur Behandlung und zur weiterführenden Betreuung von Patienten die Möglichkeiten der modernen Informationstechnologie, sowie der modernen Kommunikationstechnologie, kurz „IKT“, nutzen.
Dies betrifft die Kommunikation bezüglich medizinischer Daten, die Patienten anhand ihrer elektronischen Gesundheitskarte zur Verfügung stellen. Diese Daten können mitunter diese Informationen umfassen:
- Notfalldaten
- verschriebene Medikamente
- Organspende-Daten
- Ort der gespendeten Organe
- Nutzung von E-Rezepten
- Anwendungen der Telemedizin
Zeitgleich impliziert der Terminus „E-Health“ jedoch auch die Nutzung von Gesundheitsapps. Darunter zu verstehen sind digitale Gesundheitsanwendungen, die zur Unterstützung bei Krankheiten, dem Ausgleich von Behinderungen aber auch in Gebieten der Gesundheitsprävention (Raucher-App) zum Tragen kommen.
Die elektronische Gesundheitskarte (eGK)
Die Informationen auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) dienen bei jedem Arztbesuch und bei jedem Zahnarztbesuch als Nachweis, wo der Patient versichert ist und ob er über eine entsprechende Versicherung verfügt. Auf der elektronischen Gesundheitskarte sind alle wichtigen Informationen zum Versicherungsnehmer, sprich, zum Patienten, gespeichert. Diese werden auch Versichertenstammdaten genannt. Auf der eGK sind demnach folgende Daten gespeichert:
- Name des Patienten
- Geburtsdatum des Patienten
- Vollständige Adresse des Patienten
- Geschlecht des Versicherten
- Krankenversichertennummer
- Versicherungsstatus (Mitglied, Rentner, Familienversicherter)
- Lichtbild des Patienten (schützt präventiv vor Missbrauch)
Wie bereits erwähnt haben Versicherungsnehmer die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis Notfalldaten, einen Medikationsplan, der in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt, sowie dem Apotheker erarbeitet werden sollte, sowie Hinweise zur Organ- sowie Gewebespende auf der Gesundheitskarte zu hinterlegen.
Wie ist die elektronische Patientenakte (ePA) im E-Health geregelt?
Abbildung 3: Langfristig betrachtet könnten sogar die Berge an Patientenakten verschwinden.
Am 1. Januar 2021 wurde die elektronische Patientenakte gesetzlich eingeführt. Ziel ist es, eine Verbesserung bezüglich der Patientenversorgung sicherzustellen.
Krankenkassen sind dazu verpflichtet, den Versicherungsnehmern eine elektronische Patientenakte zur Verfügung zu stellen. Dabei ist die Nutzung für Versicherungsnehmer auf freiwilliger Basis. Patientendaten können zunächst basierend auf bestehenden Anwendungen und Dokumentationen (Notfalldaten, Medikationsplan, Arztbriefe) in die elektronische Patientenakte überführt werden. Patienten haben, immer freiwillig, die Möglichkeit, ihren behandelnden Ärzten Einsicht in ihre elektronische Patientenakte zu gewähren. Dies dient der Verbesserung und der Beschleunigung von Diagnostik und Therapie.
Die Einsichtnahme sowie die Verwaltung der Gesundheitsdaten kann über ein entsprechendes Endgerät erfolgen. Beispielsweise eignen sich dazu Smartphones oder PCs. Der Vorteil an der elektronischen Patientenakte ist der, dass Patienten viel genauer über ihre Diagnosen und Therapieformen informiert werden können. Dies ermöglicht ein viel akribischeres Mitsprache- und Entscheidungsrecht. Für eine erfolgreiche Therapie, die auf Vertrauen basiert, ist dies die beste und zielorientierteste Voraussetzung.
Abbildung 1: Pixabay © DarkoStojanovic (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: Pixabay © stevepb (CC0 Public Domain)
Abbildung 3: Pixabay © creativesignature (CC0 Public Domain)
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