Fachkräftemangel: Personalvermittlung im Gesundheitswesen

Fachkräftemangel: Personalvermittlung im Gesundheitswesen

17.08.2016

Die heutigen Bewohner Deutschlands leben länger (gesund) als die Generationen vor ihnen. Doch der demografische Wandel, welcher der pflegerischen und medizinischen Versorgung zu verdanken ist, stellt diese gleichzeitig auf die Probe. Seit Jahren ist ein Fachkräftemangel zu verzeichnen. Unternehmen im Gesundheitswesen haben Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen.

Der voranschreitende Alterungsprozess der deutschen Bevölkerung akzentuiert den bereits sichtbaren Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen. In Zukunft wird es mehr pflegebedürftige Personen geben. 1999 betrug die Zahl der Pflegebedürftigen zwei Millionen, 2013 waren es 700.000 mehr.

Derzeit liegen keine amtlichen Daten zur Zahl der freien Stellen für alle Pflegeberufe vor. Die Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit deutet aber darauf hin, dass ein Pflegekräftemangel vorliegt. Laut der PwC-Studie Fachkräftemangel: Stationärer und ambulanter Bereich bis zum Jahr 2030 werden im Jahr 2030 42 Prozent aller Arztstellen unbesetzt sein und 464.000 Pflegekräfte fehlen.

Die Zeiten der 1990er-Jahre sind vorbei

In den 1990er-Jahren reichte es aus, wenn Krankenhäuser eine Stellenanzeige in der lokalen Zeitung schalteten, um aus zahlreichen Bewerbern die besten Fachkräfte auszuwählen. Heute zählen Ärzte die Bewerber an ihren Fingern ab.

"Die Suche nach Fachärzten in Deutschland ist schwierig und kostet viel Zeit und Energie."
- Alexander Riad, Herzspezialist des DRK-Krankenhauses Teterow

Mehr als die Hälfte aller Krankenhäuser in Deutschland hatte bei der Personalsuche im Jahr 2013 Schwierigkeiten. 167 Tage suchten sie im Schnitt, bis sie eine geeignete Fachkraft fanden.

Dieser Zeitaufwand ist für Unternehmen nicht wieder aufzuholen, sodass sie beraten sind, ihn gar nicht erst zu investieren. Personaldienstleister können dank ihrer langjährigen Erfahrung und Markt- sowie Branchenkenntnis die Personalsuche effizient vollstrecken.

Nicht nur Unternehmen profitieren von dem Angebot eines Personaldienstleisters. Auch Arbeitnehmer, die auf der Suche nach einem (neuen) Arbeitsplatz im Gesundheitswesen sind, werden fündig. Die verfügbaren Jobs bei Hofmann Personal demonstrieren den Bedarf an Personal, den Unternehmen aus dem Gesundheitswesen haben. Durch den Fachkräftemangel in dieser Branche können Berufstätige besonders zügig einen neuen Arbeitsplatz finden oder den Berufseinstieg vollbringen.

Große Chancen für berufliche Wiedereinsteiger

Die steigende Nachfrage nach Personal und der gleichzeitige Fachkräftemangel im Gesundheitswesen öffnet Frauen, die aufgrund der Familiengründung eine berufliche Pause eingelegt haben, neue Perspektiven.

Derzeit beträgt der Anteil erwerbstätiger Frauen 71,5 Prozent; 2002 lag der Anteil bei 61,8 Prozent. Doch der große Unterschied im Vergleich zu den männlichen Kollegen ist die Berufstätigkeit in Vollzeit, die bei Frauen nach der Geburt des ersten Kindes sehr gering ist. Viele sind sogar gezwungen, ihre Erwerbstätigkeit komplett aufzugeben.

Für Mütter ist die Gesundheitswirtschaft aufgrund des genannten Fachkräftemangels ein Beschäftigungsfeld mit Zukunft, der in Zukunft durch die demografische Entwicklung noch betonter sein wird. Glücklicherweise hat der deutsche Staat das Potenzial der Berufswiedereinsteiger erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet, die sowohl dieser Gruppe als auch Patienten helfen. So ist 2008 das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz (PfWG) in Kraft getreten, mit dem Ziel, Demenzkranke in Pflegeheimen besser betreuen zu können. Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft leben in Deutschland rund 1,55 Millionen Demenzkranke. Jedes Jahr werden 300.000 Neuerkrankungen registriert. Sollte es nicht zu einem Durchbruch im Bereich Therapie und Prävention geben, ist davon auszugehen, dass 2050 rund drei Millionen Demenzkranke in Deutschland leben werden. Folglich hat dieser Bereich des Gesundheitswesens großen Bedarf an Pflegekräften.

Großbritannien für deutsche Fachkräfte nicht länger attraktiv

Bis vor wenigen Jahren verlor die deutsche Gesundheitsbranche Fachkräfte, weil sie nach Großbritannien auswanderten. Dort wurden sie mit besseren Verdienstmöglichkeiten belohnt. Diese Entwicklung hat mit dem Brexit-Votum ihr Ende gefunden, wie der britische Berufsverband für Personalvermittlung (REC) mitteilt: Die Zahl der neu besetzten unbefristeten Stellen ist so stark gesunken wie zuletzt 2009.

Aufgrund der aktuellen Unsicherheit stellen britische Unternehmer nur noch befristet ein. Für deutsche Auswanderer scheint das britische Gesundheitswesen nicht länger attraktiv zu sein, wenn sie keine Position belegen können, die ihnen langfristige Sicherheit bietet.

Volkswirte gehen davon aus, dass die unsichere Lage Großbritannien in eine Rezession treiben könnte. Das Brexit-Votum vom 23. Juni liegt fast zwei Monate zurück, ohne dass klare Pläne für die Zukunft des Landes erkennbar sind. Wenn sich die Vorbereitungen für den EU-Austritt weiter verzögern, wird er nicht wie geplant Anfang 2019, sondern Ende des Jahres eintreten.

Flüchtlinge könnten Gesundheitswesen stärken

Eine Hoffnung für das Problem des Fachkräftemangels des deutschen Gesundheitswesens sind die seit vergangenem Jahr in großen Zahlen eintreffenden Flüchtlinge.

Das bayerische Kultusministerium hat gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit ein neues Projekt initiiert, welches Flüchtlinge beim Berufseinstieg in Deutschland helfen soll. Viele Optimisten sehen in dem Projekt eine Linderung des Fachkräftemangels, die nicht nur das deutsche Gesundheitswesen, sondern viele andere Branchen betrifft. Die größte Herausforderung liegt darin, den Menschen nicht nur Alltagsdeutsch beizubringen, sondern Fachsprache zu vermitteln. Diese ist insbesondere im Gesundheitswesen von großer Bedeutung.

Das bayerische Projekt richtet sich an schulpflichtige Jugendliche, die an einer Kombination aus Sprachunterricht und Praktika teilnehmen, um auf den Arbeitsmarkt vorbereitet zu werden. Als das Projekt 2015 startete, erhielten 60 Prozent eine Lehrstelle.

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