Psychoanalytiker m/w/d

Informationen zu:

Psychoanalytiker m/w/d

*Aufgrund der Lesbarkeit haben wir uns dazu entschieden, dass wir mit „Psychoanalytiker“ alle Formen ansprechen, sei es männlich, weiblich oder divers.

Was ist ein Psychoanalytiker?

Ein Psychoanalytiker übt die sogenannte Psychoanalyse aus. Es handelt sich hierbei mehrheitlich um Humanwissenschaftler. Sie arbeiten vorwiegend in psychotherapeutischen Bereichen sowie im Bereich der Paar- und Familientherapie, aber auch als Berater in verschiedenen Kontexten wie zB als Coach, oder im Bereich der Mediation.


Was sind die Aufgaben eines Psychoanalytikers?

Das Aufgabengebiet von Psychoanalytiker und Psychoanalytikerinnen ist die Erhebung der Ausgangssituation, der Lebensumstände und der sozialen Lage des Patienten mit dem Ziel eine genaue seelische Störung zu beurteilen oder andere Erkrankungen auszuschließen. Dazu gehört auch, dass sie Heilungschancen einschätzen, geeignete Verfahren auswählen und anwenden. Neben dem Standardverfahren der analytischen Psychotherapie werden in einer positiven therapeutischen Arbeitsbeziehung psychoanalytische Behandlungstechniken angewendet. Des Weiteren beschäftigen sie sich mit präventiven Beratungen um psychischen Störungen im Vorfeld entgegen zu wirken. Das beinhaltet auch das Unterstützen der Fachkräfte und Personen im sozialen Umfeld der Betroffenen. Zu den organisatorischen Aufgaben gehören das Dokumentieren und Bewerten des Behandlungsverlaufs nach seinem Erfolg und das Erstellen von Informationsmaterial über seelisch bedingte Krankheitsbilder für die Öffentlichkeit.


Wo arbeite ich als Psychoanalytiker?

Psychoanalytiker finden Beschäftigung in:

  • Praxen
  • Krankenhäusern
  • Psychiatrischen Kliniken und Sanatorien
  • Hochschulen
  • Berufsorganisationen

Was sind die Voraussetzungen für einen Psychoanalytiker?

Um zur Weiterbildung als Psychoanalytiker/als Psychoanalytikerin zugelassen zu werden, ist die Approbation als Arzt/Ärztin bzw. ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Psychologie erforderlich. In der Regel sollen Bewerber und Bewerberinnen vor Beginn der Weiterbildung zwei Jahre in ihrem zur Zulassung berechtigenden Grundberuf tätig gewesen sein. Zudem erfolgt eine Prüfung der persönlichen Eignung des Bewerbers/der Bewerberin durch einen Unterrichtsausschuss.


Wie werde ich Psychoanalytiker?

Die Weiterbildung zum Psychoanalytiker/in folgt den Regelungen der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie e.V. oder ist als Zusatzweiterbildung Psychoanalyse der Landesärztekammern möglich und dauert in Vollzeit 5 Jahre.

Inhalte der Weiterbildung sind beispielsweise die Vermittlung persönlicher Selbsterfahrung mit der psychoanalytischen Methode oder die Entwicklung eines hohen Grades an Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, Selbstreflexion und andauernder Selbstanalyse.


Was sind die Inhalte in der Weiterbildung zum Psychoanalytiker?

Die Weiterbildung umfasst die Lehranalyse, theoretische Vorlesungen und Seminare sowie die psychoanalytische Behandlung von Patienten unter Supervision von Lehranalytikern.


Wie hoch ist meine Vergütung in der Weiterbildung?

Während der Weiterbildung erhältst du keine Vergütung. Es sind Gebühren zu zahlen.


Wie hoch ist mein Gehalt nach der Weiterbildung?

Beispielhafte tarifliche Bruttovergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst: 5.550 bis 6.330 Euro pro Monat.


Wie sind meine Karrierechancen und Weiterbildungsmöglichkeiten als Psychoanalytiker?

Als Psychoanalytiker hast du vielfältige Karrierechancen und Weiterbildungsmöglichkeiten:

  • Vertiefung der psychologischen Kenntnisse und Arbeitstechniken
  • Spezialisierung: z. B. Arbeits-, Betriebs- und Organisations-, Verkehrs-, Kommunikations-, Geronto-, Forensische, Klinische Psychologie, psychologische Psychotherapie, Kinder- und Jugendlichenpsychoanalyse
  • Weiterbildungen in den Bereichen Marktforschung, Werbung, Gesundheitswissenschaften, Rechtswissenschaften, Sozialpädagogik, Supervision, Pädagogik
  • Ausbildung zum Sozialmanager, systemischen Berater und Motologen
  • Eine wissenschaftliche Hochschulkarriere (mit einer Promotion verbunden)
  • Existenzgründung: Eigene Praxis oder Coaching von Führungskräften in Wirtschaft und Politik

Gibt es alternative Berufe zum Psychoanalytiker?

Berufe, die dem Psychoanalytiker ähneln sind:


Welche Eigenschaften sollte ich als Psychoanalytiker mitbringen?

Bei diesem Beruf kommt es in besonderem Maße auf persönliche Fähigkeiten wie Kontaktbereitschaft, Menschenkenntnis, Geduld beim Zuhören, starkes Einfühlungsvermögen, Vertrauenswürdigkeit, Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein sowie selbständiges, sorgfältiges und eigenverantwortliches Handeln an. Um Verhaltensweisen oder Beobachtungen in einer Gesprächssituation schriftlich festhalten zu können, bedarf es einer guten Auffassungsgabe und eines ausgeprägten logischen Denkvermögens. Bei der Zusammenarbeit mit Kollegen (z.B. Ärzten, Pädagogen, Sozialassistenten) oder Mitarbeitern ist soziale Kompetenz gefragt. Wer oft mit seelisch Erkrankten konfrontiert wird, braucht auch genügend eigene psychische Stabilität.


Wie hat sich der Beruf des Psychoanalytiker entwickelt?

Die Kosten einer Psychoanalyse werden in Deutschland nicht von den Krankenkassen übernommen. Es werden aber auch zwei Therapierichtungen angeboten, die von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen werden. In Deutschland ist die Ausbildung so organisiert, dass die Absolventen die Kriterien für die ärztliche Weiterbildung und die Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten erfüllen. Vereinzelt kommt es aber auch für Nicht-Ärzte und Nicht-Psychologen zum Zugang einer psychoanalytischen Ausbildung.


Interview

  1. Frage: Was macht den Beruf für dich attraktiv?
  2. Frage: Wie sieht der Arbeitsalltag eines Psychoanalytikers aus?
  3. Welche Bedeutung hat das Thema Gesundheit für dich heutzutage?


Empfohlene Literatur

Lehrbuch der Psychodynamik: Die Funktion der Dysfunktionalität psychischer Störungen

Psychotherapie und Psychosomatik: Ein Lehrbuch auf psychoanalytischer Grundlage

Weiterführende Informationen:
Bundesagentur für Arbeit www.arbeitsagentur.de 
Deutsche Psychoanalytische Vereinigung http://www.dpv-psa.de/startseite/
Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie e.V. http://www.dgpt.de/

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