Gesundheit - wie schädlich ist Drucken wirklich? (Gastartikel)
Noch gibt es keine wissenschaftlich eindeutigen Aussagen dazu, ob die Arbeit mit Druckern ein Gesundheitsrisiko darstellt.
Jedoch werden die Beschwerden derjenigen immer häufiger, die Nutzer von Laserdruckern und Kopierern mit Toner sind. Oft klagen die Büromitarbeiter über Erkältung, Kopfschmerzen, Asthma oder Entzündung der Augen, der Haut sowie einen allgemeinen Erschöpfungszustand. Die Raumluft wird von mehr als der Hälfte der Büromitarbeiter als schlecht und unzumutbar bezeichnet, dazu tragen die kleinen Tonerpartikel bei, die mit eingeatmet werden. Es kann also durchaus sein, dass die feinen Tonerstäube im Büro krank machen. Umweltmediziner, betroffene Büromitarbeiter und selbst Berufsgenossenschaften weisen auf die großen Gefahren für die Gesundheit der arbeitenden Bevölkerung hin. Es gibt bereits über 3.000 ungeklärte Verdachtsfälle. Als Folge der langjährigen Büroarbeit mit Druckern sind die Betroffenen nicht nur krank, sondern sogar anerkannt berufsunfähig geworden.
Den schädlichen Druckeremissionen im Büro Einhalt gebieten
Die Druckerhersteller bestätigen, dass während des Druckens Tonerpartikel in die Raumluft entweichen. Sie sind so feine Stäube, dass sie sich zwar nicht mit dem bloßen Auge erkennen lassen, aber unter dem Mikroskop. Die Staubpartikel werden über die Ventilation zum Kühlen des Druckers abgegeben. Einige Drucker stoßen außerdem Ozon aus, deshalb sollte unbedingt auf die Ausstattung mit einem Aktivkohlefilter oder emissionsarmen Hochspannungsteil geachtet werden. Weil sich die Staubteilchen belastend in Bronchien, Lungen und auf der Haut festsetzen können, sollte der Büroraum regelmäßig belüftet werden. Beim Wechseln der Kartusche werden ein Mundschutz und Handschuhe aus Nitril empfohlen. Wenn der Drucker im Büro steht, darf seine Abluftöffnung nicht auf einen Arbeitsplatz gerichtet sein. Der bessere Standort ist natürlich ein Extraraum, der auch fern von Küche oder Sozialraum ist. Geschulte Servicekräfte sollten die Reinigung und Wartung der Drucker und Kopierer übernehmen. Sie gehen professionell mit den Gefahrenstoffen um.
Blauer Umweltengel gegen krankmachende Druckerluft
Um die Mitarbeitergesundheit zu erhalten, muss die Belastung durch den Drucker drastisch eingeschränkt werden. Das beginnt schon beim Kauf des Druckers oder Kopierers, der dem allerneuesten technischen Stand entsprechen sollte. Solche emissionsarmen Geräte tragen als Prüfzeichen einen Blauen Engel, das DGUV-Testzeichen oder ein anderes Kennzeichen der international anerkannten Emissionsprüfung. Kleine Laserdrucker können mit im Büro stehen, für große muss ein besonderer Druckerraum mit Abluftvorrichtung zur Verfügung stehen. Es hat sich herausgestellt, dass das Druckerpapier wesentlich zu den Staubemissionen beiträgt. Der Papierstaub sollte so gering wie möglich gehalten werden, indem hochwertiges Druck- und Kopiermaterial mit besonders wenigen Stofffreisetzungen benutzt wird. Um den Tonerstaub zu reduzieren, sollte bei der Beschaffung von Tonerkartuschen auf das DGUV- Testzeichen für Tonerpulver geachtet werden. Die Kartusche ist als "schadstoffgeprüft" gekennzeichnet oder als "LGA-schadstoffgeprüft". Der Kontakt mit Tonerstaub sollte so weit wie möglich vermieden werden.
Behutsamer Umgang mit Drucker und Toner
Um im Interesse der Gesundheit die Staubbelastung weiter zu reduzieren, sollten die Öffnungen am Drucker geschlossen sein. Desto mehr Tonerstaub in die Büroluft gelangt, desto weiter erhöhen sich die Schadstoffwerte in der Arbeitsumgebung. Wer längere Zeit an einem Druckauftrag arbeitet, sollte sich auf jeden Fall danach die Hände gründlich mit Seife und kaltem Wasser waschen (Manche Tonersorten verkleben bei Kontakt mit Warmwasser). Bei einem Papierstau sollten die Seiten nicht aus dem Drucker oder Kopierer gerissen werden. Wenn der Toner noch nicht vollständig fixiert ist, werden sonst Stäube aufgewirbelt und gelangen in die Atemwege bzw. auf die Haut. Viele Ausdrucke könnte man sich ersparen, aber in den meisten Büros wird weiterhin unnötig gedruckt. Mit mehr Umweltbewusstsein und Sinn für Nachhaltigkeit könnte so nicht nur die Schadstoffbelastung verringert, sondern auch Papier eingespart werden.
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