Trinkwasser in höchster Qualität
In Zahnarztpraxen muss das Wasser besonders hygienisch sein und spezielle Kriterien erfüllen, um die Gesundheit der Patienten und Mitarbeiter nicht zu gefährden.
Eine retrograde Kontamination des Wassers kann jederzeit auftreten, auch wenn das in der Zahnarztpraxis verwendete Wasser der gültigen Trinkwasserverordnung entspricht.
Regelmäßige Überprüfungen der Wasserqualität empfohlen
Experten empfehlen deshalb, regelmäßige Überprüfungen der Wasserqualität hinsichtlich mikrobieller Parameter durchzuführen. So ist das Wasser, vor allem auf das Vorkommen koloniebildender Einheiten zu testen. In wasserführenden Systemen treten häufig gesundheitsgefährdende Keime wie E.Coli Bakterien oder Legionellen auf, die vor allem für Patienten mit einem schwachen Immunsystem unangenehme Folgen haben können. Das Wasser in einer Zahnarztpraxis muss jederzeit frei von Pseudomonas Keimen sein.
Wasser wird in der zahnärztlichen Praxis auf vielfältige Weise verwendet. Außer zum Händewaschen wird es auch zum Kühlen von Instrumenten eingesetzt. Beim Spülen des Mundraumes kommt es oft mit offenen Wunden in Kontakt und kann bei empfindlichen Patienten zu Infektionen führen. Die zu den potentiellen Krankheitserregern zählenden Legionellen oder Pseudomonaden gelangen ebenso wie unterschiedliche Mikroorganismen und Parasiten aus dem Kaltwasser in die Wasserleitungsnetze und sind daher auch in Zahnarztpraxen vorhanden. Im Kaltwasser kommen sie meist nur in einer geringen Konzentration vor. Die bereits strengen Grenzwerte wurden im November 2011 nochmals angepasst. Allerdings vermehren sich bei Temperaturen um 20 Grad Keime extrem schnell.
Herkömmliche Feinfilter reichen zum Rückhalt von Bakterien oder noch kleinerer Viren aus dem Leitungswasser längst nicht mehr aus. Die meist mit Kunststoffgranulat gefüllten Wasserenthärter sind dafür denkbar ungeeignet und dienen eher als Aufzuchtbecken von Keimen. Auch Geräte, die mit einer Entkeimungsfunktion ausgerüstet sind, können Legionellen nicht unschädlich machen. Im Ablauf dieser Geräte lässt sich regelmäßig eine hohe Keimzahl feststellen, zu denen auch Krankheitserreger zählen. Eine Lösung stellte bis vor kurzem die kontinuierliche Zugabe von Chlor ins Leitungswasser dar. Allerdings entfalten Chemikalien lediglich in Bereichen, die über eine gute Durchströmung verfügen, eine desinfizierende Wirkung. Außerdem können die Chemikalien Keime zwar abtöten, diese verbleiben aber anschließend im Wasser und sorgen als Nährboden für die Vermehrung der Folgegenerationen.
Hygienische Unbedenklichkeit gewährleisten
Zahnärzte haben deshalb die Verantwortung, die hygienische Unbedenklichkeit des Wassers bei einer zahnmedizinischen Untersuchung oder Behandlung zu gewährleisten. Das Risiko der Kontaminierung besteht auch bei den Übertragungsinstrumenten, beispielsweise Hand- und Winkelstücken, Turbinen, Arbeitsteilen von Ultraschallgeräten. Eine sachgerechte Aufbereitung ist entsprechend deren Risikoeinstufung erforderlich. Inzwischen sind auch die einschlägige Industrie und die Arbeitsmittelanwender von dieser Notwendigkeit überzeugt. Alle Beteiligten wissen, das nur die Erfüllung der Anforderungen das Gefährdungsrisiko vermeiden oder verringern kann.
Eine Lösungsmöglichkeit stellt der für Zahnarztpraxen gemäß der RKI-Empfehlung entwickelte Wassertest dar. Eine Dental-Wasseranalyse ermittelt den Hygienezustand des Wassers in den unterschiedlichen Behandlungseinheiten und kann festgelegte Parameter genau analysieren. Sollte dabei eine Grenzwertüberschreitung oder Kontamination festgestellt werden, können Zahnärzte sofort reagieren. Auch im laufenden Betrieb ist eine Probeentnahme durch das Praxispersonal möglich.
Jährliche Wasserüberprüfung gefordert
Den Richtlinien des Robert Koch Instituts entsprechend sollte in jeder Zahnarztpraxis jährlich mindestens einmal eine gründliche Wasseruntersuchung der wasserführenden Systeme der Dentaleinheiten durchgeführt werden. Der Wassertest für die Zahnarztpraxis ist einfach und innerhalb kürzester Zeit durchführbar. Nähere Informationen finden sich unter: Wassertest für die Zahnarztpraxis. Die in der Praxis vorgenommene Analyse wird anschließend in einem akkreditierten Trinkwasserlabor ausgewertet und die Ergebnisse in einem detaillierten Prüfbericht übermittelt. Eine gute Wasserqualität gewährleistet die Gesundheit und den Behandlungserfolg in jeder Zahnarztpraxis.
Bilder-Quelle:
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