Werden Sie in Ihrem Gesundheitsberuf nicht oft zur E-Zigarette befragt?

Werden Sie in Ihrem Gesundheitsberuf nicht oft zur E-Zigarette befragt?

05.05.2017

Nach wie vor ist die Aufklärung und Informierung von Klienten ein wesentlicher Bestandteil vieler Gesundheitsberufe. Während sich manche Fragen aufgrund der Berufserfahrung mit Leichtigkeit beantworten lassen, liegen die Lösungen in modernen Bereichen oft weniger klar auf der Hand. Wie gesund ist zum Beispiel die moderne E-Zigarette, welche immer wieder zum Subjekt heutiger Debatten wird?

 

Die "gesunde" Alternative?

rupert illek  / pixelio.deErst seit wenigen Jahren gewann die E-Zigarette so stark an Bedeutung, dass sie in den Fokus der öffentlichen Debatte rückte. Fest steht, dass das Dampfen keinesfalls zur Förderung der Gesundheit beiträgt. Es sind schließlich Stoffe wie Propylenglycol, Diacetyl am Prozess beteiligt, die häufig als krebserregend eingestuft werden. Experten sind zudem der Meinung, dass sich noch weitere schädliche Substanzen im Laufe der kommenden Studien charakterisieren lassen. Wenn Sie in Ihrem Gesundheitsberuf mit überzeugten Dampfern zu tun haben, schwärmen diese nicht selten von den gesundheitlichen Vorteilen ihrer E-Zigarette. Und tatsächlich kristallisiert sich zum Beispiel im Blog von innocigs.com zu aktuellen Studien klar heraus, dass Vorteile im Vergleich zu normalen Zigaretten vorhanden sind. Dies liegt unter anderem daran, dass es bei der E-Zigarette zu keiner Verbennungsreaktion kommt. Dadurch fallen nach aktuellen Kenntnissen der Forschung bis zu 250 krebserregende Stoffe weg, wie sie bei einer herkömmlichen Zigarette entstehen.

 

Der richtige Umgang

Rainer Sturm  / pixelio.de

​Gerade in gesundheitlichen Berufen fällt es oft schwer, Klienten zu einem offensichtlich schädigenden Verhalten zu raten. Im Rahmen der E-Zigarette ist es allerdings notwendig, klar zu differenzieren, wann eine Äußerung als vertretbar einzustufen ist. Natürlich gebietet es sich nicht, bei einem Nichtraucher den neuerlichen Griff zur E-Zigarette zu dulden, der damit ohne jegliches Suchtverhalten beginnt. Ganz anders gestaltet sich der Sachverhalt bei starken Rauchern, die Symptome der körperlichen Abhängigkeit an den Tag legen. In diesem Fall stellt bereits der Wechsel zum Dampfen einen klaren Fortschritt dar, der gesundheitlichen Schädigungen durch die Nikotinzufuhr minimiert. Da so ein generell niedrigeres Risiko vorliegt, ist dieser Schritt durchaus mit dem Gewissen zu vereinbaren.

 

Risikominimierung und Rauchentwöhnung

Andererseits lassen sich starke Raucher oft gar nicht vom herkömmlichen Glimmstängel abbringen. Sie fürchten den Wegfall der alten Rituale und sehen häufig im Dampfen dazu keine adäquate Alternative für sich. Dennoch ist es für den Therapeuten am Ende einfacher, den Raucher von der Alternative zu überzeugen, als ihm das Suchtmittel gänzlich zu entziehen. Zwar gibt es noch keine langzeitlich angelegten Studien zum Folgeverhalten einer solchen Abgewöhnung. Doch erste Erfahrungen zeigen, dass dieser erste Schritt sogar eine weitere Reduktion bei der Aufnahme von Nikotin zum Wohle der Gesundheit nach sich ziehen kann. Entsprechend groß sind die Hoffnungen in der gesamten Branche, dass die Rauchentwöhnung in den kommenden Jahren noch einfacher gestaltet werden kann.

 

Keine offenen Empfehlungen

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die E-Zigarette natürlich nicht als gesund beworben werden kann, wie dies in den ersten Jahren der Markteinführung offensichtlich noch möglich war. Doch für jeden regelmäßigen Raucher klassischer Zigaretten kann der Wechsel eine Minimierung der gesundheitlichen Risiken nach sich ziehen. Denn für den Genuss ist in diesem Fall keine Verbrennungsreaktion mehr erforderlich, bei der ansonsten Toxine in großer Zahl entstehen. Entsprechend zeichnet sich auf diesem Gebiet ein erster Vorteil ab. Therapeuten sollten nun ihre Position der Autorität nutzen und maßvoll mit der neuen Dimension umgehen. Es liegt auf der Hand, dass hier keine offene Empfehlung möglich ist, doch ist die E-Zigarette dennoch als das kleinere Übel im Vergleich zu klassischen Zigaretten zu sehen, auf die Verbraucher setzen.

 

Bildquellenangabe:

rupert illek/ pixelio.de

Rainer Sturm/ pixelio.de

Zurück zur Übersicht