Krankenhäuser: Digitalisierung ist Stellhebel für Qualitäts- und Effizienzgewinne

Krankenhäuser: Digitalisierung ist Stellhebel für Qualitäts- und Effizienzgewinne

13.01.2017

Krankenhäuser beklagen, dass sich die "Schere" zwischen nicht beeinflussbaren Kosten- und möglichen Erlössteigerungen von Jahr zu Jahr weiter öffnet - und sich diese Situation durch das Krankenhausstrukturgesetz verschärft. Die Krankenhäuser müssen daher dringend von "innen heraus" effizienter werden, wollen sie auf dem Markt bestehen.

 

"Die Digitalisierung ist der entscheidende Stellhebel, um massive Qualitäts- und Effizienzgewinne in der Gesundheitsbranche und besonders im Krankenhausbereich zu realisieren", betont der Krankenhausexperte Christian Egle von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young und fügt hinzu: "Von Health 4.0 sind wir aber im Moment noch weit entfernt."

 

Aus einer ganzen Reihe von Ansatzpunkten zur Digitalisierung lassen sich nach Ansicht von Fachleuten direkt Effizienzgewinne erzielen oder aber über Qualitätsfortschritte Marktvorteile erlangen. Beispiele dafür sind:

Digitale Technologien, die die Patientenaufklärung verbessern und zugleich den diesbezüglichen Personalaufwand verringern. Dies steigert auch Mitwirkungsbereitschaft und Therapietreue des Patienten - und damit die Qualität der medizinischen Leistung.
Digitales Entlassmanagement optimiert die Kapazitätsnutzung der Krankenhäuser und verbessert die sektorenübergreifende Versorgung der Patienten.
Digitale Patientenakten reduzieren Doppeluntersuchungen und zeigen maßgeschneiderte Behandlungspfade auf.
Robotik und digitale Assistenzsysteme sorgen für verkürzte Operationszeiten und schonendere Eingriffe.
Digital aufbereitete Informationen vereinfachen das Wissensmanagement. Optimierte digitale Kommunikationswege erlauben einen effizienteren Informationsaustausch Medizinern.
Die digitalisierte Supply Chain erhöht die Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses durch die Optimierung von Arbeitsabläufen.

 

Darüber wird beim Gesundheitskongress des Westens zu reden sein. Unter dem Titel "Digitalisierung im Krankenhaus - lassen sich die Herausforderungen aus dem Krankenhausstrukturgesetz kompensieren?" diskutieren: Thilo Mahr, Leiter Enterprise Solutions & Digital Health Services bei Siemens Healthineers, Thomas Müller, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, und Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Geschäftsführender Direktor Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth. Es moderiert: Christian Egle, Deputy Leader Health der Ernst & Young GmbH.

 

Der Gesundheitskongress des Westens ist der führende Kongress für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft im Westen Deutschlands. Auch 2017 werden wieder rund 900 Besucher erwartet – Klinikmanager, Ärzte, Verantwortliche aus Gesundheitspolitik und –unternehmen, aus Forschung und Wissenschaft sowie der Pflege. Die elfte Auflage der jährlich ausgerichteten Veranstaltung findet am 7. und 8. März 2017 im Kölner Kongresszentrum Gürzenich statt.

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